[… ]Was die Malerei anbelangt, so hätte ich niemals gewagt, sie Ihnen anzubieten, wenn ich ihrer antiken Herkunft nicht sicher gewesen wäre. Sie wurde nicht allein von den drei berühmtesten Malern und Antiquaren Roms Aus einem Brief von La Condamine an den Comte de Caylus (1692–1765) vom 17. Februar 1756 lässt sich erschließen, dass Wilhelmine beim Kauf der Gemälde von Anton Mengs (1728–1779) und Ridolfino Venuti (1705–1763) beraten wurde. Charles de La Condamine und Karl-Heinrich von Gleichen hatten ebenfalls Gemälde aus diese Quelle erworben. {Siehe: (#168) Brief vom 17.Juni 1755.} {Dazu auch: (#103) Weber, 1998: 61 mit Anm. 27, 28, 29.} untersucht, sondern auch mit jenen [antiken Malereien], die sich dort befinden, verglichen. Die Malerei ist eine Art von Fresko, die der heutigen nicht völlig gleicht. Um die Kalkablagerungen zu entfernen, womit diese Stücke für gewöhnlich bedeckt sind, und die von der Feuchtigkeit getrübten Farben wieder hervortreten zu lassen sowie zu bewahren, zieht man eine Ölschicht darüber. Jene von Herculaneum sind alle ebenso hergerichtet, genauso wie die der Jesuiten in Rom, die ich sah. Dieses hier ist umso bemerkenswerter, da Sie samnitische Samniten oder Sabeller, italischer Volksstamm, lebten als Rinderhirten in der Bergregion Samnium im Gebirge nördlich von Kampanien, oberhalb des Golfs von Neapel. {Cfr.: (#153) Wörterbuch der Antike, 1995: 646.}. Bei den Inschriften handelte es sich jedoch wohl um Phantasieschriftzeichen des Fälschers. {Siehe auch Winckelmann: (#209) Sendschreiben, 1762: 32, und (#210) Sendschreiben, 1997: 87, 185 mit Komm. 87,23: erfundene Buchstaben, und 183 mit Komm. 87,13: Markgrafen von Bayreuth.} Schriftzeichen darauf finden werden Die Tatsache, dass auf der Malerei unbekannte, als samnitisch gedeutete Schriftzeichen angebracht waren und die Technik der Malerei deuten auf Fälschungen von Giuseppe Guerra hin. {Siehe auch: (#168) Brief vom 17. Juni 1755, Anm. 2 [in der deutschen Übersetzung] und (#213) Griggs, 2011.} {Zum Thema Fälschungen, Antikenhandel und vor allem englische, aristokratische Sammler, siehe auch: (#211) Rügler/Kunze, 1998: 97–132.}, mein teurer Bruder (wenn ich mich nicht täusche, auf den Schilden und auf dem Altar). Lediglich in Herculaneum fand man große Gemälde. Ich empfehle mich weiterhin ihrer kostbaren Erinnerung, und bin mit aller erdenklichen Hochachtung und Zuneigung,