Meine teuerste Schwester.
Ich preise den Himmel, da Ihre Gesundheit mir gegenwärtig besser erscheint als in
            der Vergangenheit. Ich schreibe diese glückliche Veränderung der Ablenkung durch die
            Reise zu. Und gewiss ist es die angenehmste Arznei, derer man sich bedienen kann.
            Ich zweifle keinesfalls, meine teure Schwester, an der Echtheit des antiken Gemäldes,
            das Sie die Güte hatten, mir zu schicken. Meine Zweifel sind die Auswirkung einer
            großen Unwissenheit auf diesem Gebiet. Ich stelle gegenwärtig eine Bildergalerie in
            Sanssouci zusammen. Und es ist erstaunlich, mit welcher Mühelosigkeit ich dazu gelangt
            bin, eine recht umfassende Sammlung von unter den Kennern bekannten und berühmten
            Bildern zusammenzubringen. Dies wird eine kleine Verschönerung in Sanssouci sein und
            als angenehmer Spazierweg dienen, wenn es das schlechte Wetter verhindert, in den
            Garten hinabzugehen. Sie sehen, meine teure Schwester, dass ich mich nicht an eine
            [einzige ]Torheit halte, sondern dass ich alle Schattierungen davon pflege. Wenn es notwendig
            wäre, glaube ich mich damit derartig ausgestattet, dass ich einem Weisen einen Teil
            überlassen könnte und noch immer etwas davon behielte. Würde ich mich nicht auf die
            Unterstützung gründen, mit welcher Sie meine Schwächen erdulden, hätte ich nicht den
            Mut gehabt, Ihnen dieses Geständnis zu machen. Aber ich hoffe, dass Sie das alles
            mit dem Mantel des Schweigens bedecken, zugunsten der alten und unverbrüchlichen zärtlichen
            Empfindungen, mit welchen ich bin,