Perspectivia

Briefwechsel der Wilhelmine von Bayreuth

Jürgen Luh und Yvonne Rehhahn

Zur Edition

Kriterien der Auswahl

Die digitale Edition der Briefe über die Reise der Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth mit ihrem Gemahl Friedrich III. Markgraf Brandenburg-Bayreuth nach Frankreich und Italien von Oktober 1754 bis zum August 1755 umfasst 130 Schreiben.
Die Briefe, in denen die Reise zur Sprache kommt, werden hier in der Regel vollständig, einige Schreiben jedoch nur in den die Reise betreffenden Teilen publiziert, z. B. bei Briefen der Geschwister oder der Mutter Wilhelmines Sophie Dorothea von Hannover, Königin von Preußen, in denen die Reise nur ganz am Rande erwähnt wird.
Die Reise wurde zunächst vornehmlich unternommen, weil sich der Gesundheitszustand Wilhelmines zunehmend verschlechterte und sie und ihre Ärzte sich eine Besserung durch das mildere Klima des Südens erhofften. Deshalb spielt die Gesundheit der Markgräfin eine relativ große Rolle in den während der Zeit der Reise verfassten Briefen, aber auch in allen Äußerungen der Zeit nach der Reise. Aus diesem Grund wurden auch diejenigen Briefpassagen aufgenommen, die sich mit dem für Wilhelmine wie für die Familie so wichtigem Thema ihrer Gesundheit beschäftigen.
Versammelt sind 63 von Wilhelmine verfasste Briefe, 58 davon an ihren Bruder Friedrich II., den König von Preußen, dem sie als Chef des Hauses Hohenzollern Rechenschaft über die Reise schuldete, elf an ihren Bruder August Wilhelm, Prinz von Preußen, zwei an ihre Schwester Ulrike, Königin von Schweden (#209), (#218), und einen an ihre Schwester Prinzessin Amalie (#033).
48 Briefe schrieb Friedrich II. in diesem Zusammenhang, davon 41 an seine Schwester. An den Markgrafen Friedrich III. gingen vier Briefe (#027), (#047), (#072), (#192), die der König seinem Sekretär Eichel diktierte. Vier Briefe (#43, #73, #107, #117) schrieb August Wilhelm an seinen Schwager, den Markgrafen. Acht in Auszügen wiedergegebene Briefe sandte Königin Sophie Dorothea, Wilhelmines Mutter, an ihre Söhne (#039), (#052), (#113), (#121), (#125), (#149), (#190), (#196), sechs Briefe schrieb ihre Tochter Ulrike, Königin von Schweden, an ihre Mutter Sophie Dorothea (#054), (#064), (#097), (#119), (#133), (#137).

Art der Publikation

54 Briefe werden hier das erste Mal publiziert. Die übrigen wurden bereits in modernisierter französischer Sprache (Preuss, Burrell, Arnheim) oder in deutscher Übersetzung (Volz, Müssel) teilweise vollständig oder in Auszügen, häufig jedoch mit nicht gekennzeichneten Auslassungen, in verschiedenen Quellenausgaben veröffentlicht. Der Ort der Erstpublikation ist jeweils im Metadatenfeld im Kopf der transkribierten Briefe, ihrer Übersetzungen und der Digitalisate angegeben und zwar unabhängig davon, in welcher Sprache die Erstpublikation erfolgte. Die Erstpublikation ist auch über das Literaturverzeichnis recherchierbar.
Sämtliche Briefe wurden neu transkribiert. Dabei wurde ihre originale Schreibweise übernommen, der besseren Lesbarkeit halber aber mit editorischen Ergänzungen versehen (s. u.).
Auch wurden die Briefe neu übersetzt. Diese Übersetzungen versuchen, den französischen Sprachstil der Verfasserinnen und Verfasser wiederzugeben und Redewendungen sowie Phrasen in eine in dem Original entsprechende Form zu bringen.
Alle edierten Texte werden auch – soweit aufgrund der Überlieferungslage, dem Stand der Digitalisierung und den rechtlichen Rahmenbedingungen möglich – als digitale Faksimiles der Original-Handschriften gegeben.

Erschließung

Die Briefe werden mittels des Verzeichnisses der Briefe sowie durch Indices von Personen, Orten und kunsthistorischen Werken erschlossen. Die mit den Briefen verbundenen Indexeinträge sind in der deutschen Version im Metadatenfeld im Kopf jedes Briefes bzw. über die Inhaltsübersicht zu finden.
Gesucht werden kann in der Edition über vier Register: