Meine teuerste Schwester. Ich danke Ihnen tausendmal für die Antiquitäten, die Sie die Güte gehabt haben, mir zuzuschicken. Es fällt mir schwer zu glauben, dass es Münzen sind. Wilhelmine schreibt am 29. März 1749 an ihren Bruder Friedrich II., König von Preußen: «Je prends la Liberté de vous envoyer 2 pieces d’une Monoye Anthique qu’on a trouve dans une Urne sur les Frontieres de Saxe.» [„Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen zwei antike Geldstücke zu schicken, die man in einer Urne an der sächsischen Grenze entdeckt hat.“]. {Cfr.: (#1) GStA PK, BPH, Rep. 46, König Friedrich Wilhelm I., W. Nr. 17, Bd. II, Fasz. 4, fol. 171r–172v, hier: fol. 172r.} [CW] Ich würde sie eher für Kopfschmuck der Alten halten. Denn Münzen müssten dicker sein, und zudem ist das das Silber nicht von der Erde zerfressen. Es kann sein, dass meine Vermutungen falsch sind, ich überlasse sie Ihnen, meine teure Schwester. Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen als Gegenleistung erste Früchte aus meinem Garten zu schicken. Ich wünsche, dass sie Ihnen angenehm sein mögen. Wir erfreuen uns gerade der ersten Süße des Frühlings, das Wetter ist warm und sehr milde. Haben Sie die Güte, meine teure Schwester, mir weiterhin Ihre teure Freundschaft und zärtliche Aufrichtigkeit zu gewähren, gegenüber den innigen Empfindungen, mit welchen ich Ihnen zugetan bin,